Kurzfassung


„(Un)sichtbar – die Darstellung von Asperger-Autismus im Spielfilm“ thematisiert die Darstellung von Beeinträchtigung im Allgemeinen, sowie die Darstellung von autistischen Filmfiguren im Speziellen. Psychische Beeinträchtigungen, sowie Krankheiten gelten gesellschaftlich als Leiden und bieten demnach genügend dramatische Fläche um im Spielfilm zentral behandelt zu werden. BetrachterInnen nehmen die darin gezeigten “Informationen” als wahrhaftig an. Folglich ist der Spielfilm Mittel zur Wirklichkeitskonstruktion, obwohl er lediglich eine Illusion davon erzeugen kann. Der eigentliche Zweck des Spielfilms ist Unterhaltung – Reizmomente erzeugen, die ein breites Publikum ansprechen und in Spannung versetzen. Um dies zu erreichen ist vor allem in der Thematisierung psychischer Beeinträchtigung die Reduktion der komplexen Inhalte und Symptompalette notwendig. Diese vereinfachten Darstellungen werden als wirklich und wahrhaftig wahrgenommen und ins gesellschaftliche Modell eingegliedert. In weiterer Folge wird so ein stereotypes und klischeebeladenes Bild von den dargestellten Beeinträchtigungen erzeugt. Filmfiguren mit Beeinträchtigung sind zumeist die “Helden” oder “Sorgenkinder” und oftmals die treibende Kraft der eigentlichen ProtagonistInnen. Sie können sich entweder in die Gesellschaft eingliedern oder von dieser aufgefangen werden. Das große Ziel: trotzalledem die sozialen Normen befolgen. Die Darstellung von Asperger-Autismus im Spielfilm ist aktuell im Wandel. Zu Anfang wurde vor allem auf das Vermitteln von Information Wert gelegt. Aber erst, wenn man sich vom rein informativen Anspruch entfernt, können Nischen ausgeforscht und wahrhaftige, individuelle Figuren kreiert werden. Damit entstehen Geschichten in denen Beeinträchtigte vorkommen, aber die Beeinträchtigung selbst nicht zentral ist – im gesellschaftlichen Kontext könnte Beeinträchtigung damit sogar zur “Normalität” werden.

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