Im Schnittraum
Tatjana und ich haben uns schon darauf gefreut gemeinsam arbeiten zu können und diese Stimmung hat sich trotzt der zahlreichen Überstunden bis zum Schluss gehalten. Wir gestalteten ästhetische visuelle Elemente aus Überlagerungen mit Archivmaterial, die das sonst gleichbleibende “Bühnensetting” des Schauprozesses durchbrechen. Der Prozess war inhaltlich wie kreativ fordernd - aber die Arbeit hat sich gelohnt! Danke Tatjana für die kreative Zusammenarbeit!
Die Story
Der Prozess widmet sich den großen gesellschaftlichen Narben, die seit der Corona Pandemie zurückgeblieben sind, sowie den Zerwürfnissen rund um die Maßnahmen und der hochemotionalisierten Impfdebatte. Außerdem gibt die Doku Einblicke in die beiden weiteren Prozesse, bei denen es um politische „Anschläge auf die Demokratie“ geht und um die Heuchelei von Kunst- und Kulturschaffenden sowie Klimaklebern, die vorgeben, es mit ihrer Arbeit gut zu meinen. Raus Prozesse sind eine neue Form des Theaters, die er als Regisseur erfunden hat. Er holt die Wirklichkeit auf die Bühne und lässt Aufführungen stattfinden, die an reale Gerichtsprozesse angelegt sind. Auf der Bühne stehen nicht Schauspielerinnen und Schauspieler, sondern tatsächlich Betroffene und Akteure und Akteurinnen, wie etwa Richter und Richterinnen oder Politiker und Politikerinnen.
„Der Wiener Prozess“ verlässt immer wieder den Bühnenraum, zeigt Archiv- und Nachrichtenbilder realer politischer Handlungen, die den Rahmen für Milo Raus Prozesse bilden. Darunter etwa die Arbeit demokratischer Institutionen während der Pandemie, die Verteilung von Corona Hilfen sowie die Funktion verschiedener Medien während der Corona-Krise. Mit Filmausschnitten aus den früheren Prozessen in Moskau, Zürich und dem Kongo erläutert die Doku, wie glaubwürdig diese „inszenierte“ Form der Rechtsprechung ist.
Ob sie Einsichten und Einblicke in einzelne Fälle bietet, die in der Realität nicht beachtet worden sind und ob offensichtliche Missstände neu interpretiert und geklärt werden können? Das Urteil wird am Ende jedes Prozess-Wochenendes von einem Geschworenengericht aus der Bevölkerung gefällt. (Text: orf.at)
30 Minuten | AUT | 2024
Die Filmcrew
Buch und Regie: Tatjana Berlakovich | Schnitt: Marlene Mayer | Kamera: Bernhard Höfer, Roman Wiehart | Ton: Roland Genewein, Andy Liu | Farbkorrektur: Thomas Hlawatschek | Tonmischung: Rene Macho | Redaktionelle Mitarbeit: Alexandra Pillwein-Schieg | Produktion: Judith Hamberger, Daniel Riegler | Sendungsverantwortung: Sharon Nuni | Gesamtleitung: Martin Traxl
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